Sonntag, 14. April 2013

What would the Terminator do?

Nach längerer Zeit habe ich gestern wieder einmal "Terminator" gesehen - und auch wenn alle von "Terminator 2 - Judgement Day" schwärmen, ist der erste Film eindeutig mein Lieblingsfilm der Reihe.

Das lässt sich auch relativ einfach argumentieren: "Terminator" ist als B-Movie gedreht worden und schert sich einen Dreck über Konventionen und gängige "Regeln" der Mainstream-Hollywood Filme und zeichnet sich durch teilweise gnadenlos brutale Szenen aus - und so sollte es auch sein, wenn eine Maschine auftaucht, dessen einziger Zweck es ist, Menschen zu töten. "Terminator 2" kommt mir im Vergleich wie ein Kinderfilm vor (unter dem Motto "nein nein nein, böser Terminator, Menschen zu töten geht gar nicht!") und der dritte Film ist zwar nett gemacht, aber im Endeffekt auch teilweise recht unnötig. Aber die Verfolgungsjagd aus dem dritten Film, mit dem Kran war recht cool - unglaublich, dass Schwarzenegger das damals noch drauf gehabt hat.

Der erste Film war gnadenlos brutal - und das ist auch das coole daran. Heutige Actionfilme sind dagegen recht weich gespült - in welchen Filmen kommt es sonst vor, dass völlig unbeteiligte Menschen zu Schaden kommen, nur weil sie im Weg sind? Zunächst die Sarah Connors, die vor "der" Sarah Connor im Telefonbuch stehen - dann die Leute in der Disco, dem "Tech Noir", wo mindestens zwei unbeteiligte Lokalgäste erschossen werden, weil sie sich ungünstig vor Kyle Reese oder Sarah Connor aufhalten, als der Terminator das Feuer eröffnet, oder die Polizisten, die bei der Schießerei in der Polizeistation erschossen werden, als sie versuchen sich zurückzuziehen, zu fliehen oder sich hinter Möbeln oder Wänden zu verstecken. Das zeigt einfach eine kompromisslose Killermaschine. Man kann nicht mit ihm verhandeln, man kann nicht mit ihm reden, oder, wie Kyle Reese im Verhör mit Dr. Silverman sagt, "er wird alle beiseite schieben" um sie zu töten. Deswegen passt hier auch die gnadenlose Brutalität zum Film, zum Antigonisten, und das macht auch die Spannung des Filmes aus, denn man weiß, sobald der Terminator wieder auf Sarah Connor und Kyle Reese trifft, wird erbarmungslos gekämpft bis zum bitteren Ende. Und ich muss sagen, als ich den Film gestern zum sicherlich fünfzehnten Mal gesehen habe, ich finde ihn immer noch genauso faszinierend und spannend wie beim ersten Mal.

Übrigens gibt es einen bedauerlichen Synchronisationspatzer: In der Szene, in der der Terminator im Polizeiwagen den Funkspruch absetzt, verwendet er in der Originalversion die Stimme des Polizisten, dem er vorher den Wagen abgenommen hat. Synchronisiert verwendet er einfach seine eigene Terminatorstimme. Schade.

Die zweiten Filme sind im Vergleich zum ersten recht weich - vermutlich hat man deshalb auch immer einen zweiten Terminator als Feind etabliert, so kann Schwarzenegger wenigstens dem gegenüber kompromisslos brutal sein. Komischerweise ist aber im zweiten Film, dem Kinderfilm, der T-1000 relativ soft unbeteiligten Personen gegenüber, während der T-X aus Terminator 3 wiederum brutaler wird - deshalb gefällt mir vermutlich auch der dritte Teil besser als der zweite. Immerhin wird, wenn ich mich recht entsinne, vom T-X zunächst eine Frau wegen ihres Lexus getötet, dann vermutlich der Polizist wegen seiner Waffe, natürlich die zur Vernichtung ausgesuchten Ziele, darunter ein Teenager, fast noch ein Kind, ein Polizist wird von ihrem Arm durchstoßen, ein anderer totgeprügelt, und als sie die T-1 infiltriert, laufen die Amok und töten relativ viele unbeteiligte Leute. Endlich wieder eine kompromisslose Killermaschine, endlich ein echter Terminator! Trotzdem hat die düstere Grundstimmung gefehlt, was schade ist, aber wenn man Arnold Schwarzenegger mit einem eindeutig homosexuellen Stripper herumspaßen lässt und ihn die Sternchenbrille aufsetzt, fehlt das gewisse Etwas an Bedrohung im Film.

Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus! Gestern lief Terminator 1, und ich begann mich mit zwei Dingen auseinanderzusetzen: erstens: wer ist John Connors ursprünglicher Vater? Und zweitens: Was würde der Terminator tun, wenn sein Attentat auf Sarah Connor gelungen wäre?

Zunächst möchte ich übrigens klar stellen, dass ich nie "The Sarah Connor Chronicles" gesehen habe - sollte in der Serie die Handlung weiterentwickelt werden oder die von mir hier diskutieren Fragen beantwortet werden, dann tötet mich bitte nicht!

Also, wer ist John Connors Vater? Klar, im Film heißt es ja, Kyle Reese sei der Vater, und so weiter. Aber: Ursprünglich kann Kyle Reese nicht der Vater von John Connor sein, denn Reese ist eindeutig jünger als John Connor. In Terminator 1 heißt es ja, er sei nach dem Krieg in den Ruinen aufgewachsen. John Connor hingegen war da schon auf der Welt.

Nehmen wir die ursprüngliche Timeline her, quasi den Beginn der Sache. Man müsste davon ausgehen, dass John Connor der Sohn von Sarah Connor und einem Unbekannten ist, den Krieg überlebt, die Resistance aufbaut, den Krieg gewinnt und einen seiner Soldaten, Kyle Reese, auf die Mission in die Vergangenheit schickt, um seine Mutter zu beschützen. Dadurch wird die Vergangenheit freilich signifikant verändert - allerdings entstehen so einige paradoxe Situationen. Anstatt einem Unbekannten wird nun Kyle Reese der Vater, und Sarah Connors Leben verändert sich von Grund auf. Kyle erzählt Sarah, dass ihre Leistung es war, John das kämpfen und organisieren beigebracht zu haben, uns dass sie ihn von Kindheit an vorbereitet habe, und sie sich bereit gehalten haben für den Tag X. Das wäre aber nur möglich, wenn sie das Wissen über den Tag des jüngsten Gerichts schon gehabt hätte, als John auf die Welt kommt. Daraus folgt: damit John Connor überhaupt zu einem Anführer des Widerstandes werden kann, muss Sarah Connor das Wissen haben, dass es den Tag des jüngsten Gerichts geben wird und John darauf vorbereitet. Folglich muss Kyle Reese John Connors Vater sein, in jeder erdenklichen Realität. Das wäre allerdings wiederum unlogisch, weil es eine Existenzgrundlage geben muss. Ja, bei solchen Zeitreisegeschichten wird mir immer ein bisschen schwindelig, wenn ich zu viel darüber nachdenke. Also denken wir mal weniger und recherchieren nach, was andere davon halten.

Zum Glück gibt es Foren. Im Forumsarchiv von "killermovies.com" fand ich folgenden Eintrag zum Thema "Terminator Paradox":

"Originally posted by raygun299 
There is no Paradox in Terminator. 
The first you have to take the evidence of chaos theory and that all things are interconnected.
The first timeline we have to look at; is the timeline of the unknown father. This unknown father is of John Conner's original father. Who died before the war or during the war. We don't know who this father is, however he must have existed for John Conner to be born. Thus allowing Johns existence, and for the war to happen, and for him to send Kyle back.
The photo of Sarah in the car; which was gives to Kyle could have been taken by the original father, who we don't see as he is taking the picture. The paradox is cleared up once the time travel element is introduced; the photo is not taken by the father but by a child. It’s just chaos theory that Kyle has the photo and falls in love with Sarah. The photo was clearly given to Kyle before he goes through time, and was destroyed before he goes through time.

In sending Kyle BACK in time John has changed is past, the future paradox is changed immediately, only the knowledge that John has now, is that he must send Kyle back through time; otherwise he wouldn't exist.

The Idea that you can send you own father back in time before you have the knowledge of a time machine is madness! They only find the time machine, after the terminator has gone through. 
So did John Conner, have Kyle at his side all the time, hoping to find a time machine so he could create his own father. It is simple chaos theory; that Kyle is chosen to travel back; he was the wrong person in the wrong place at the right time. There must have been another father, for time to play out.


The second time line is created once Kyle is sent back in time; and this is the future we are presented in Terminator, Terminator 2 and 3. They know what’s going to happen in the future, the war, skynet, Kyle, time travel and they cant stop any of them from happening; as to do so would create more and more paradoxes. 
Also people saying why not send back the T1000 or the TX back in time. The only problem there is, you can't send something back unless you know the out come of the first T800.
Kyle only knows his future, as for him the future has not changed, but for us the future has changed. 
The end of T2 states, "The future is unknown; and the only future is, one we make for ourselves". 


Da haben wir es also - man kann es einfach mittels Chaos-Theorie erkären. Wer also Jurassic Park gesehen hat, ist bei Terminator auch auf der sicheren Seite. 

Das Problem bei dieser Theorie hingegen ist die Tatsache, dass Kyle Reese offenbar von John Connor vorbereitet wird, zurückzugehen und sein Vater zu werden. Er bekommt das Foto von Sarah Connor, er muss Botschaften für sie auswendig lernen und verliebt sich offenbar in der Zukunft in sie. Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hätte während meines Wehrdienstes keinem meiner Kameraden ein Foto von meiner Mutter geschenkt, also gehe ich nicht davon aus, dass das etwas normales ist, was man halt so tut. Das widerspricht dann wiederum der Theorie mit dem unbekannten Vater. Denn: hätte John Connor einen Vater gehabt, der nicht Kyle Reese war, besteht auch kein Grund, Kyle mit seiner Mutter zu verkuppeln. Ich weiß, das wird durch die Chaos Theorie ohnehin erklärt, und damit, dass John in der Zukunft weiß, dass er Kyle zurückschicken muss um zu leben, aber es kommt mir nicht logisch vor.


Da ist dann noch eine Sache. Skynet entwickelt in der Zukunft die Zeitmaschine, um seinen Erzfeind John Connor zu töten bevor er auf die Welt gekommen ist, allerdings entsteht John Connor nur, weil Kyle Reese durch die Zeit kommt und John Connor zeugt. Das bedeutet, John Connor existiert nur, weil Skynet versucht hat, ihn zu töten, bevor er existiert hat? Ach Gott, mir wird schon wieder schwindelig.


Eine ganz konträre Theorie übrigens ist folgende: Sarah Connor ist am Ende des ersten Filmes schwanger, hat aber zwischen dem ersten und dem zweiten Film eine Fehlgeburt, und John ist der Sohn eines anderen. Im zweiten Film spielt John in einer Aussage darauf an, dass Sarah offenbar immer wieder mit irgendwelchen Männern geschlafen haben, bei denen sie untergekommen sind, irgendwo in der Wüste, wo sie "Scheiße in die Luft gesprengt haben". Möglicherweise ist einer dieser Männer John Conners richtiger Vater - und damit löst sich auch ein bisschen etwas von dem Paradoxon.


Ein cooles Gedankenspiel freilich ist auch die Frage, was mit dem Terminator passiert wäre, wenn Sarah Connor gestorben wäre. 


Jeder Terminator - Film endet damit, dass sämtliche Terminator vernichtet werden. Manchmal gründlicher, manchmal ungründlicher. Im ersten Teil wird der Terminator zerstampft, das Wrack wird aber geborgen und Skynet baut die komplette Forschung auf dem Restbestand des Terminator auf. Diese Wrackteile werden im zweiten Teil komplett vernichtet, ebenso wie der Terminator, der gerade zugegen war. Den Tag des jüngsten Gerichts freilich kann man nicht verhindern, weil das Pentagon trotzdem an autonomen Waffensystemen forscht. Im dritten Teil sieht man auch die ersten Terminatoren, den T-1, quasi ein vollautomatisches Raupenfahrzeug mit lafettierten Mini-Guns. Nichts desto trotz entwickelt Skynet in Terminator 4 den Terminator, der haargenau aussieht wie Arnold Schwarzenegger. Naja macht nichts. 


Worauf ich hinaus wollte: jeder Terminator wird am Ende des Filmes vernichtet. Was wäre wenn nicht?

Was wäre, wenn der T-800 Sarah Connor und Kyle Reese erfolgreich getötet hätte?

Zum Glück bin ich nicht der einzige Nerd auf der Welt, und diese Frage ist schon irgendwo im Internet diskutiert worden. Da gibt es mehrere Theorien, die mehr oder weniger sinnvoll sind. Zunächst einmal müssen wir wissen, dass sich die Terminator nicht selbst terminieren können. Außerdem sind sie sehr ausdauernd und haben durch ihre nuklearen Brennstoffzellen quasi unbeschränkte Laufzeit, und sobald die Brennstoffzellen instabil werden, explodieren sie. 


Meine Theorie ist, dass der Terminator nach erfolgreicher Mission sich bei Skynet zurückmelden muss oder so. Also einfach zur Basis zurückkehrt. Weil allerdings bis zur Entstehung von Skynet noch sehr viel Wasser die Donau runterfließt, wird er sich vermutlich irgendwo zurückziehen, den Atomkrieg möglichst unbeschadet überstehen und sich irgendwann zurückmelden, um entweder weiterverwendet oder deaktiviert zu werden.


Die drei Theorien, die mir am Besten gefallen, sind folgende:


1. Der Terminator hat, genauso wie der T-X aus Terminator 3 mehrere Ziele - Primärziel war Sarah Connor, Sekundärziel sind ebenfalls wichtige Persönlichkeiten aus der zukünftigen Resistance. Also wird er vermutlich zunächst noch auf Nummer Sicher gehen und die übrigen Sarah Connors aus dem Telefonbuch töten, dann wird er sich um die anderen kümmern. 


2. Der Terminator wäre zu Cyberdyne Systems gegangen, um seine eigene Erforschung zu ermöglichen. 


3. Skynet - folglich auch der Terminator - sieht in allen Menschen eine Bedrohung. Möglicherweise würde der Terminator einfach Amok laufen, bis er schlussendlich von Polizei und Militär gestoppt und vernichtet wird. 


Für mehr Informationen und Theorien zu diesem Thema kann ich folgenden Blog empfehlen:

http://boards.straightdope.com/sdmb/showthread.php?p=3702672&highlight=Terminator#post3702672

und für Diskussionen bin ich immer zu haben! Habt ihr eine coole Theorie zur Filmreihe? Lasst es mich wissen!

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